Dankbarkeit
Autor: David Schepkowski - Veröffentlicht: 23.07.2025
Dankbarkeit ist die bewusste Anerkennung dessen, was da ist und trägt nicht nur zu positiveren Gefühlen im Alltag bei, sondern hilft auch Resilienz aufzubauen. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Dankbarkeit im Alltag als Haltung und Ritual kultivieren kannst.
Die Grundlagen
Was ist Dankbarkeit?
Dankbarkeit ist das innere Gefühl der Wertschätzung gegenüber etwas, was du erhältst, erfährst oder wahrnimmst. Bei Dankbarkeit wird die Aufmerksamkeit auf das gerichtet, was bereits da ist und nicht auf das, was fehlt.
Wie zeigt sich Dankbarkeit?
Dankbarkeit kann sich wie folgt im Alltag ausdrücken:
- Ein bewusst ausgesprochenes "Danke" und nicht nur als Teil einer Floskel
- Ein Innehalten, bei dem du das Gute um dich herum wahrnimmst
- Eine kleine Geste gegenüber einer Person, der du deine Dankbarkeit zeigen möchtest
Warum Dankbarkeit wertvoll ist
Dankbarkeit kann deine Lebensqualität auf vielfältige Weise steigern:
- Sie stärkt dein Nervenkostüm in schwierigen Lebensphasen
- Sie vertieft Beziehungen durch aufrichtige Verbundenheit
- Sie schürt realistischere Erwartungen an dein Anspruchsdenken
Was es bei Dankbarkeit zu beachten gilt
Wie bei allen Werten sollte Dankbarkeit authentisch ausgedrückt werden. Dabei kann man aber auch lernen, sich für Dinge dankbar zu zeigen, die man vorher durch ein zu hohes Anspruchsdenken nicht genug wertgeschätzt hat. Auch wenn einige Menschen erst dadurch den Wert von etwas schätzen lernen: um Dankbarkeit für eine Beziehung oder für das Leben an sich zu empfinden, bedarf es nicht erst den Verlust eines geliebten Menschen oder schwerer Erkrankung.
Wenn Dankbarkeit zu weit geht
Dankbarkeit bedeutet nicht, sich eine rosarote Brille anzuziehen und nur noch mit Freude alles Leid hinzunehmen, nur weil es andere vielleicht "besser" haben. Es geht darum gerade trotz widriger Umstände das Gute zu sehen. Ganz ohne Vergleich damit, wie viel dankbarer andere oder man selbst laut unserer Gesellschaft für etwas sein sollte.
Reflexionsfragen zur Dankbarkeit
- Wofür kann ich heute dankbar sein - auch bei mir selbst?
- Welcher Person habe ich in letzter Zeit nicht genug gedankt?
- Spiegelt meine letzte Enttäuschung ein angemessenes Anspruchsdenken wider?
Dankbarkeit im Alltag leben
Hier findest du drei Stufen, wie du Dankbarkeit in dein Leben integrieren kannst, je nach Aufwand und Energie:
LEVEL 1
- Übung: Sag öfter mal enthusiastisch "Danke dir/Ihnen!" im Alltag, v.a. in der Dienstleistungsbranche.
- Liste: Mache eine Liste mit allen Dingen und Personen auf, für die du im Leben dankbar sein kannst und lege sie griffbereit ab.
- Innehalten: Mache dir innerlich bewusst, wofür du jetzt gerade in deiner Situation dankbar sein kannst.
LEVEL 2
- Dankesbrief: Schreibe einen Dankesbrief an jemanden, auch wenn du ihn nie abschickst oder die Person ihn nicht mehr erhalten kann.
- Routine: Sprich eine Danksagung, wie z.B. bei einem Tischgebet für die Mahlzeit, bei Routinen im Alltag aus.
- Gute Feinde: Du kannst eine Person nicht gut leiden? Überlege trotzdem, was du an ihr wertschätzen kannst!
LEVEL 3
- Berufliche Ausrichtung: Zeige Wertschätzung für deine Kollegen, dein Team oder Untergebenen, gerne auch im Gehalt.
- Nie zu spät: Kontaktiere eine Person aus der Vergangenheit - Ex-Partner, Freund, Mentor - der du etwas zu verdanken hast.
- Teilen: Teile die Dinge, Erfahrungen oder Umstände, für die du dankbar bist, mit deinen Mitmenschen.
Dankbarkeit und ADHS
Bei ADHS nimmst du viele Dinge gleichzeitig wahr, wobei sich unser risikovermeidendes Gehirn gerne auf die negativen Dinge konzentriert. Das gilt auch für die inneren Reize wie Frustration oder Selbstzweifel. Dankbarkeit kann dich erden, wenn du dich der gesellschaftlich eingetrichterten Sprüche wie "Andere wären dankbar dafür, dass ..." oder "Ich sollte doch dankbar dafür sein." entledigst und deine eigene Reise antrittst, um herauszufinden, wofür DU dankbar bist und welche Werte DU an anderen und vor allem dir selbst schätzt.
Dankbarkeit und Games
Questgeber in Singleplayer-Games arbeiten viel mit Belohnung, um ihre Dankbarkeit auszudrücken und dich so bei der Stange zu halten. Weniger transaktional fühlt es sich (hoffentlich) an, wenn man kooperativ unterwegs ist: Ein "GG!", selbst wenn man als Team verloren hat, oder ein "Danke trotzdem für deine Zeit und Hilfe", wenn man gemeinsam bei einem Bosskampf gescheitert ist, sind in mancher Community schon ein Lichtblick. Oder mach es wie die Game Designer im Abspann und sag einfach mal "Danke fürs (Mit)Spielen!"
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