Autor: David Schepkowski - Veröffentlicht: 17.06.2025
Hilfsbereitschaft bedeutet, anderen ohne Erwartung und aus Überzeugung etwas Gutes zu tun. In diesem Beitrag erfährst du, wie du Hilfsbereitschaft bewusst und nachhaltig in dein Leben integrierst, egal ob in kleinen Gesten, strukturierten Routinen oder als Lebenshaltung. Auch ADHS, Selbstfürsorge und spielerische Perspektiven finden dabei ihren Platz.
Hilfsbereitschaft ist die Bereitschaft, Unterstützung oder Hilfe anzubieten – ungefragt und ohne eine Gegenleistung zu erwarten.
Hilfsbereitschaft kann sich im Alltag auf viele Arten zeigen, zum Beispiel:
Während natürlich andere von deiner Unterstützung profitieren, stärkst du durch hilfreiches Verhalten aber auch dein eigenes Gefühl von Sinn, Verbundenheit und Selbstwert. Hilfsbereitschaft kann:
Nicht jede Hilfe ist auch wirklich hilfreich. Wirksame Unterstützung respektiert die Autonomie und Bedürfnisse des Gegenübers. Zum Beispiel:
Frage dich deshalb immer: „Unterstütze ich gerade wirklich oder überfahre ich jemanden mit meiner Hilfe?“
Im Extremfall kann Hilfsbereitschaft in ein **Helfersyndrom** umschlagen. Dies beschreibt ein Verhaltensmuster, bei dem sich eine Person mit ihrer Hilfe verausgabt, weil sie ihre Identität und ihren Selbstwert daraus bezieht, für andere gebraucht zu werden. Die Folge sind Burnout, Frust und das Zurückstellen der eigenen Bedürfnisse.
Hier findest du drei Level, um Hilfsbereitschaft im Alltag zu verankern, nach Aufwand geordnet:
Für ADHS-Betroffene ist Hilfsbereitschaft manchmal eine Herausforderung. Reizüberflutung, Ablenkbarkeit oder Zeitblindheit können dazu führen, dass Gelegenheiten zur Hilfe übersehen oder Zusagen vergessen werden. Gleichzeitig kann der Impuls zu helfen einen willkommenen Dopamin-Kick liefern - eine Rettungsmission, eine Gelegenheit zu glänzen, sich nützlich zu fühlen - vor allem, wenn Scham bisher ein vertrauter Lebensgefährte war. Deshalb gilt: Hilf, wenn es sich richtig anfühlt und nicht aus Schuldgefühl. Sorge zuerst für dich selbst. Dann hast du mehr (emotionale) Energie übrig, um wirklich für andere da zu sein, wenn es drauf ankommt. Manchmal ist das Beste, was man für andere zu tun, sich zuerst selbst zu helfen.
Spiele sprechen oft unseren natürlichen Helferinstinkt an: Quests, Nebenmissionen, NPCs in Not. Die Welt mag virtuell sein, aber unsere investierte Zeit und Energie sind real. Gute Spiele machen Hilfe bedeutsam z.B. durch die Story, Belohnungen oder emotionale Tiefe. Wie wäre es, diese Welt mal ins echte Leben zu übertragen? Wer sind in deinem Umfeld die „NPCs“ mit einem Fragezeichen über dem Kopf? Gibt es Daily Quests, die du erfüllen kannst, indem du konstant jemandem hilfst? Wer übernimmt sonst noch die Support-Klasse in deinem Freundeskreis und was würde passieren, wenn ihr eure Kräfte vereint?